Gefragt bei Luft- und Raumfahrt
8. Dezember 2014. Bremen verfügt über einen gleichermaßen bekannten wie anerkannten Namen in der Luft- und Raumfahrt-Welt – und das rund um den Globus. In der Hansestadt sowie der Region sind zahlreiche große und mittelständische Unternehmen aus der Branche ansässig. So ist zum Beispiel das von Airbus Defence & Space in Bremen gefertigte Columbusmodul seit über fünf Jahren fester Bestandteil der Internationalen Raumstation ISS und die US Raumkapsel „Orion“ wird mit einem Servicemodul made in Bremen ausgestattet. Das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) betreibt in Bremen Europas einzigen Fallturm für Schwerelosigkeitsexperimente, die OHB-System AG ist fest mit der Entwicklung dem europäischen Galileo-Programm verbunden und die Raumfahrtsonde „Rosetta“ flog jüngst dank Bremer Wissenschaftsbeteiligung zum Kometen „Tschuri“. Auch immer mehr international ausgerichtete Veranstaltungen, wie beispielsweise Ausstellungen und Kongresse, rund um die Themen Luft- und Raumfahrt locken Teilnehmer aus allen Teilen der Welt an die Weser. Die Stadt etabliert sich so weiter als Luft- und Raumfahrt-Standort mit internationalem Renommee.
Treffpunkt für Fachkongresse
Allein in den kommenden zwei Jahren gehen gleich drei wichtige Events der Branche in Bremen über die Bühne: Vom 16. bis 18. November 2015 lädt das „International Symposium on NDT in Aerospace“ ins Bremer Atlantic Hotel Universum. Parallel dazu findet in der Messe Bremen auf der Bürgerweide vom 17. bis 19. November 2015 die AEROSPACE Electrical Systems Expo Europe statt. Vom 19. bis 23. September 2016 wird der internationale Fachkongress „RADECS“ in Bremen ausgetragen. Alle drei Veranstaltungen betreut das Bremen Convention Bureau der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ).
Beim „International Symposium on NDT in Aerospace“ dreht sich alles um das Thema „Non-Destructive Testing“ (NDT) in der Luft- und Raumfahrt, auf Deutsch „Zerstörungsfreie Prüfung“ (ZfP). Mit Hilfe der ZfP können verborgene Fehler in Materialien, Bauteilen und Konstruktionen vor und während ihres Betriebes so frühzeitig erkannt werden, dass deren unvorhergesehenes Versagen verhindert wird – ein wirksames Instrument der Qualitätskontrolle und
-sicherung. Experten aus aller Welt tauschen sich auf der Konferenz im Atlantic Hotel Universum über die neuesten Entwicklungen auf diesem Gebiet aus.
Die „AEROSPACE Electrical Systems Expo Europe” widmet sich dagegen dem weiten Feld der An-Bord-Elektronik von Flug- und Raumfahrzeugen aller Art – vom einfachen Kabel bis zur komplexen Datenverarbeitung. Die Veranstalter haben ganz bewusst Bremen als Standort der Messe gewählt, die bisher regelmäßig in den USA stattfindet: Bremen und das Umland zählen in der Luft- und Raumfahrt zu den produktivsten Regionen Europas mit mehr als 12.000 Beschäftigten in über 140 Betrieben und 20 Forschungseinrichtungen. Zudem ist Bremen die Stadt der kurzen Wege: Die exzellente Verbindung vom Flughafen in die Innenstadt macht es den internationalen Ausstellern und Besuchern besonders leicht, den Veranstaltungsort zu erreichen.
Als wichtiger deutscher Raumfahrtstandort ist Bremen ebenfalls erste Wahl für die erste deutsche RADECS -Konferenz („Radiations Effects on Components and Systems“) in der 25-jährigen Kongressgeschichte. Thema der internationalen Fachveranstaltung, die unter anderem bereits in Paris, Oxford, Sevilla und Biarritz ausgetragen wurde: Effekte der kosmischen Strahlung auf elektronische Systeme in Raumfahrzeugen. Solche Effekte können zu Störungen oder auch zum frühen teilweisen oder totalen Defekt von Satelliten führen; um dies zu vermeiden, ist eine genaue Kenntnis der Strahlungseffekte im Halbleiterbauteil notwendig. Auf dem Kongress tauschen sich jährlich etwa 400 Fachleute aus.
Europäische Weltraumagentur stellt die Weichen für Bremen
Mit großer Freude reagierten der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen und Wirtschaftssenator Martin Günthner auf die Beschlüsse des Ministerrates der Europäischen Weltraumagentur ESA Anfang Dezember. Günthner: „Für Bremen bedeuten die ESA-Entscheidungen, dass sowohl für die Weiterentwicklung der Ariane 5 als auch für die neu zu entwickelnde Ariane 6-Rakete die Oberstufenintegration in Bremen stattfinden wird. In Zusammenarbeit unserer beiden europaweit führenden Raumfahrtkonzerne Airbus Defence and Space und OHB werden darüber hinaus die Raketentanks beigesteuert. Die neuen Ariane-Raketen werden also noch ein Stück bremischer als bisher – das ist ein großer Erfolg für die beteiligten Unternehmen und sichert viele qualifizierte Arbeitsplätze.” Auch zur Zukunft der bemannten Raumfahrt hat der ESA-Ministerrat einen Beschluss gefasst, der von großer Bedeutung für Bremen ist. Künftig werden die ESA und die US-Weltraumbehörde NASA im Rahmen der Orion-Mission gemeinsam an einer Nachfolgelösung für das eingestellte amerikanische Space-Shuttle-Programm arbeiten. In Bremen wird – als Weiterentwicklung des erfolgreichen ATV – das Orion-Servicemodul gebaut, das als zentrales Antriebsmodul der Orion-Kapsel 2017 erstmals zum Mond fliegen soll.
Service aus einer Hand
Das Bremen Convention Bureau der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) bietet nicht nur exklusive Raumfahrtführungen in Bremen, sondern steht Veranstaltern als erfahrener Partner für die Planung, Organisation und Abwicklung von Tagungen, Firmenevents und von entsprechenden Rahmenprogrammen zur Verfügung. Ausführliche Informationen gibt es beim Kongress- und Veranstaltungsservice unter der Telefonnummer 0421/30 800 16, oder im Internet auf www.bremen-convention.de. Über den Reiter „Veranstaltung planen“ sind für alle Veranstalter wichtige Informationen für die Vorabrecherche veröffentlicht.