Bremen ist … überraschend
„Das hätte ich ja nicht gedacht!“, ist wohl der meistgesprochene Satz von Touristen, die erstmals die Freie Hansestadt Bremen besuchen. Traditionell ist sie die historische Stadt, märchenhaft aber doch weltoffen. Doch Bremen ist auch die zehntgrößte Stadt Deutschlands, europäisches Zentrum der Luft- und Raumfahrt, Stadt der Wissenschaft und Standort von einem der größten europäischen Städtebauprojekte, der Überseestadt. Bremen, die Stadt, die ihre Besucher zum Staunen bringt – und das mit voller Absicht.
Innovation aus Tradition – so lässt sich Bremens Rolle beim Beschreiten neuer Ufer beschreiben. In der Hansestadt wird Geschichte gelebt und Zukunft gestaltet. Tradition, Historie, Hightech, Wissenschaft und Raumfahrt vereinen sich zu einem neuen, innovativen Gesamtbild. Aufregende Erlebniswelten und Science Center, Einblicke in die Hochschulen und zukunftsweisende Technologien – Bremen beweist mit zahlreichen Projekten, dass Wissenschaft nicht trocken und verstaubt sein muss.
„Erkläre es mir und ich werde es vergessen. Zeige es mir und ich werde mich erinnern. Lass es mich selber tun und ich werde es verstehen.“ Was schon der alte Konfuzius wusste, wird im Erlebnisland Bremen ganz hautnah spürbar. Denn hier gibt es Museen, die Wissen unterhaltsam vermitteln. Und Erlebniscenter, die viel mehr als nur Spaß machen. Für die „Wissenswelten“ in Bremen gilt: Die Mischung macht’s – fundierte Informationen, verständlich aufbereitet und anschaulich präsentiert. Ob im Universum Bremen, in der botanika oder im Überseemuseum Bremen – hier versteht man sich darauf, Information und Unterhaltung perfekt in Einklang zu bringen.
Ist es ein silberner Wal oder doch eine Muschel? Schon das Gebäude des Science Centers macht neugierig. Bei der Eröffnung im September 2000 bestand das Universum Bremen nur aus diesem Gebäude, inzwischen ist es Teil eines großen Entdeckergeländes. Allein das Science Center verfügt über 250 Exponate zum Anfassen, Mitmachen und Experimentieren. Der Außenbereich, Deutschlands erstes Freiluft-Gelände dieser Art, mit seinen Stationen zum Thema Bewegung begeistert besonders die kleinen Besucher. Sie können an der Wasserschraube die Schwerkraft überlisten oder ausprobieren, wie sich ein Jo-Jo wohl fühlen muss. Im Science Center tauchen Jung und Alt in die Themenwelten Kosmos, Erde und Mensch ein. Mit allen Sinnen erfahren die Besucher, was nach dem Urknall geschah, wie ein Tornado entsteht und welche Sprachen es auf der Welt gibt. Das würfelförmige Sonderausstellungsgebäude bietet in temporären Ausstellungen Einblicke in immer neue Wissensgebiete. Egal, ob es sich um die süße Welt der Schokolade, um die Kreativität der Natur mit ihrer Vielfalt an Farben, Formen und Fantasien oder ein ganz anderes Thema handelt: Der Besuch lohnt sich. Mit über drei Millionen Besuchern seit der Eröffnung im Jahr 2000 gehört das Universum Bremen zu den erfolgreichsten Science Centern Europas.
Mitten in der wunderschönen Szenerie des berühmten Bremer Rhododendronparks liegt botanika, das grüne Science Center. Auf über 4.000 Quadratmetern erleben die Besucher von der Wurzel bis zur Blüte die Welt der Rhododendren hautnah. Im ersten Teil des Science Centers, dem Entdeckerzentrum, stehen die Sinneswahrnehmungen an erster Stelle: Interaktive Experimente sowie multimediale Ausstellungsstücke laden zu einer erlebnisreichen Tour ein, auf der die unterschiedlichsten Gerüche und Geräusche erforscht werden können, die die Natur zu bieten hat.
In den angrenzenden Schaugewächshäusern können sich die Besucher das ganze Jahr über auf eine spannende und lehrreiche Reise durch das Reich der Pflanzen begeben. Hier zeigen sich die vielfältigen Gehölzarten in ihrer ursprünglichen Gestalt. Rhododendron aus Nepal, Tibet, Yunnan und Burma sowie Original-Statuen aus diesen südostasiatischen Regionen begleiten die Reisenden durch den Himalaya und Borneo. Der rauschende Wasserfall und eine riesige Buddha-Statue bilden dazu eine unvergleichlich authentische Szenerie. Weitere originale Exponate wie Kultpfähle asiatischer Ur-Völker, Gebetsmühlen und ein chinesischer Teepavillon entführen die Gäste in eine neue, fremde Welt, in der es einiges zu entdecken gilt.
Asien und Afrika sind im Übersee-Museum nur ein paar Schritte voneinander entfernt. In einer einzigartigen Mischung vereint das 1896 eröffnete Haus handels-, völker-, und naturkundliche Sammlungen unter einem Dach. Über insgesamt 1,1 Millionen Exponate verfügt das Museum. Die Liebe zum Detail sowie die Platzierung der Ausstellungsstücke in dem altehrwürdigen Gebäude mit den 17 Meter hohen Lichthöfen machen den Rundgang durch das Museum zu einem Erlebnis. Seit 1999 beherbergt auch das Schaumagazin im Übermaxx wertvolle Schätze aus dem Fundus der Museumsarchive. Eine Brücke verbindet die Gebäude, sodass die Besucher auch bei schlechtem Wetter trockenen Fußes von der einen zur anderen Sammlung gelangen.
Neben den Ausflügen in die Wissenswelten bietet die Hansestadt an der Weser viele weitere Erlebnisse. Seit über 100 Jahren überzeugt Bremen als Wissenschaftsstandort und kann sich mit Fug und Recht Stadt der Luft- und Raumfahrt nennen. Vom Schiffbau über den Flugzeugbau bis hin zum Bau von Weltraumlaboren und Raketenstufen reicht das Spektrum höchster technischer Erfolge in der Freien Hansestadt. Bei Airbus Defence & Space in Bremen erhalten Raumfahrtbegeisterte einen Einblick in Forschung und Entwicklung rund ums Weltall. Hier werden vor den Augen der Besucher Teile der Ariane-5-Rakete und des Transportfrachters ATV zusammengebaut. Bei der Raumfahrt-Führung der Bremer Touristik-Zentrale (BTZ) schauen die Teilnehmer den Wissenschaftlern über die Schulter und erleben vor Ort, wie die Fachleute am Boden mit den Kollegen im Weltall Kontakt halten.
Ganz hoch hinaus geht es auch im Fallturm des Zentrum für angewandte Raumfahrttechnik und Mikrogravitation (ZARM): Mit 146 Metern ragt er an der Bremer Universität empor. Was sich im Inneren dieses Monuments verbirgt, erfahren die Teilnehmer der Fallturm-Führung. Denn hier wird auf der Erde geschafft, wofür früher ein Flug ins All oder ein Parabelflug vonnöten waren: Schwerelosigkeit. Durch einen Vortrag mit Filmvorführung und kleine Experimente erleben die Besucher, wie uns die Schwerelosigkeit im Alltag betrifft. Zudem besuchen sie die Integrationshalle, in der Schwerelosigkeitsexperimente zusammengebaut werden sowie den Leitstand, aus dem die Experimente gesteuert werden.
Als Vorreiter für die Verknüpfung von Wissenschaft und Wirtschaft wurde Bremen 2005 als erste Stadt mit dem Titel „Stadt der Wissenschaft“ ausgezeichnet. In diesem Zusammenhang entstand auch das Haus der Wissenschaft, das spannende Einblicke in die Arbeit an Universitäten, Hochschulen und Instituten bietet. In Ausstellungen, Vorträgen und Diskussionsforen nähern sich die Gäste des Hauses aktuellen Themen aus Wissenschaft und Forschung. Hier treffen sich Schüler, Lehrkräfte und Wissenschaftler zum Dialog. Jeden Samstag um 11 Uhr lädt das Haus zur Wissenschaftsmatinee. Und bei den Veranstaltungsreihen „Musik um 6“ und „Forum Wissenschaft und Wirtschaft“ treffen sich Kunst und Wirtschaft zum Rendezvous mit der Wissenschaft.
Die Hansestadt ist auch das Zuhause weltbekannter Marken. So ist hier die Deutschlandzentrale des weltweit führenden Brauunternehmens AB InBev zu Hause, aus dem das bekannte Beck’s Bier stammt. Und neben Mondelez (ehemals Kraft Foods), mit Produkten wie Jacobs Kaffee und Milka-Schokolade hat sich auch Mercedes-Benz an der Weser niedergelassen. Bei einer Führung durch das Werk erleben Besucher hautnah, was die Fahrzeuge der Marke Mercedes-Benz so einzigartig macht und wie ein Mercedes-Benz entsteht. Sie blicken hinter die Kulissen einer der modernsten Automobilfabriken weltweit, um die Geburt von SL, SLK, C-Klasse, E-Klasse Coupé oder dem Geländewagen GLK mitzuerleben. Wer möchte, macht mit dem Offroader bei „The Rock“ auch noch eine spannende Tour über den Geländewagenparcour.
Ganz im Zeichen der Automobilkultur wurde auch der Schuppen Eins in der Bremer Überseestadt konzipiert. Er ist Oldtimer- und Mobilitätszentrum, in dem man sogar wohnen kann. Im ersten Geschoss des historischen Backsteingebäudes entstanden zwanzig hochwertige Wohneinheiten mit Blick auf den Europahafen – und mit direkter Zufahrt zur Wohnung über einen PKW-Aufzug. Im Erdgeschoss des zweistöckigen Schuppens haben sich an einem 150 Meter langen Boulevard neben stilsicheren Einzelhändlern und der Gastronomie Anbieter für Restauration, Reparatur, Aufarbeitung, Pflege und Handel von modernen Automobilen und Oldtimern angesiedelt. Die gläsernen Werkstätten laden dazu ein, ihnen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu blicken und das geschäftige Treiben zu beobachten.
Seit fast 13 Jahren entsteht im Westen der Hansestadt Bremen die Überseestadt. Die Revitalisierung ehemaliger Hafenareale hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme Bedeutung in der Stadtplanung eingenommen. Europäische Metropolen, wie Rotterdam und London, haben vorgemacht, wie brachliegende Hafenareale zu neuem Leben erweckt werden. Das Projekt „Überseestadt Bremen“ reiht sich nahtlos in die Riege herausragender europäischer Hafenrevitalisierungen ein und ist eines der größten städtebaulichen Projekte Europas. Auf einem Kilometer Breite und 3,5 Kilometern Länge treibt die Wirtschaftsförderung Bremen die Entwicklungen in der Überseestadt voran und die Stadtgemeinde Bremen investierte über das Sondervermögen Überseestadt dafür rund 350 Millionen Euro. Die Verantwortlichen rechnen mit zusätzlichen privaten Investitionen in Höhe von rund einer Milliarde Euro.
Am Anfang der Renaissance der alten Hafenquartiere stand die Modernisierung ehemaliger Lagerhäuser wie Speicher I und Speicher XI. Heute vereinen sie Kunst, Kultur und Büroalltag in einer innovativen Mischung. Während der Speicher I zum Standort für viele kreative Unternehmen der Hansestadt wurde, beherbergt Speicher XI hinter seiner historischen Backsteinfassade inzwischen die Hochschule für Künste, das Bremer Hafenmuseum, verschiedene Dienstleistungsfirmen sowie das Infocenter der Überseestadt. Zahlreiche Neubauprojekte, wie die „Porthäuser“ genannten Bürogebäude mit Blick auf den Europahafen und attraktive Wohnbauten, verdeutlichen die Anziehungskraft der Überseestadt. Im nächsten Schritt ziehen Freizeitvergnügungen in die Überseestadt ein. Das GOP Varieté Theater eröffnete direkt neben dem neuen Steigenberger Hotel 2013 seine Pforten. Für einen weiterhin steigenden Gästezustrom in die bereits vorhandenen Restaurants wie die Alte Feuerwache oder das Restaurant Port im Speicher XI ist also gesorgt.
Mehr Informationen über Bremen und seine vielfältigen Angebote sind über das Service-Telefon der BTZ unter der Nummer 04 21/30 800 10 oder im Internet unter www.bremen-tourismus.de erhältlich.